Donnerstag, 23. Juli 2020

Mein Cornerstone Quilt

Kennt ihr das? (Natürlich kennt ihr das!) Man stöbert ein bisschen im Netz, schaut sich schöne Quilts an, staunt, was andere für Kunstwerke zeigen … und schockverliebt sich in ein Muster, einen Quilt, einen Block und weiß sofort, dass man etwas daraus machen möchte. So ist es mir mit dieser Arbeit, ja – eigentlich ist es ein Miniquilt oder Wandbehang – von Sarah Hibbert gegangen. Ich habe mich aber nicht nur in ihren Quilt verliebt, sondern liebe ihre Arbeiten insgesamt. Sich ihren instgramaccount anzuschauen lohnt sich wirklich.

Aber zurück zu meiner Umsetzung. Ich springe ja immer zwischen modernem Patchwork und noch modernerem Improv, zu klassischem, fast traditionellem Patchwork. Allerdings ist dieses traditionelle, eher das neue Traditionelle, ihr wisst, was ich meine?

Mit meinem Cornerstone Quilt bin ich sicher auf die erste, die moderne Seite gesprungen, während ich fast gleichzeitig an einem modernen traditionellen Quilt gearbeitet habe. (Dazu gibt es bald mehr zu sehen). Dieses Hin- und Her mache ich nun schon eine ganze Weile und es hat mich einige Zeit lang auch ziemlich verunsichert. Ich habe mir oft und oft überlegt, welche Seite nun "meine" Seite sein soll. Auf welcher Seite ich mich gut und zuhause fühlen kann. Ich habe gehofft, dass es die moderne Moderne Seite sein könnte. Sicher hat da auch mein Anspruch als Grafikdesignerin mit hineingespielt. Und sicher haben auch die Gespräche mit meinem Mann, der Künstler ist und noch einmal mit einem ganz anderen Anspruch unterwegs ist, eine große Rolle gespielt.

Aber irgendwann hat mich diese Unsicherheit gelangweilt und ich habe mir gesagt, dass ich mich nicht für eine Seite entscheiden muss. Ich kann beides machen, – und auch noch viel mehr. Nämlich einfach das, was mir Spaß macht und womit ich mich im Moment gerade wohl fühle. Punkt!

Und so ist es ja tatsächlich. Bei der Arbeit am Cornerstone Quilt habe ich mich an jedem einzelnen neuen Block gefreut und habe dennoch alle Hochs und Tiefs (von Wow wird das toll bis oh je, ob das was wird?) durchlitten und war mit dem Endergebnis ganz und gar zufrieden. Das moderne traditionell Top, an dem ich gast gleichzeitig gearbeitet habe, hat mich genau so zufrieden gestellt! Hier ging es mir darum, ausschliesslich aus meinem Stash zu schöpfen, groß nachdenken musste ich da nicht mehr und das war genau so befriedigend. Und ganz ehrlich, ich bin mit diesem Quilt noch nicht ganz fertig, arbeite aber gleichzeitig an einem wieder sehr modernen und zurückhaltenderem Top. Allerdings mit einem traditionellen Block. Auch dazu wird es bald was zu zeigen geben.

Ja. So ist es also bei mir. Mal so und mal so. Und beides soll seine Berechtigung haben. Und die Qualität oder Originalität meiner Arbeiten sollen sich nicht an dem Grad der Moderne messen! Zu diesem Entschluss bin ich nun gekommen. Kennt ihr diese Überlegungen? Dazu würde mich eure Meinung wirklich interessieren!

Aber nun – Bilder:




Montag, 13. Juli 2020

Nein, kein Kind, kein Enkel …

… aber die Großnichte einer guten Bekannten, die mir den Babyquilt als Taufgeschenk abgekauft hat. Ich finde das Bild so süß!!! Da passt der Strampler zum Quilt, wie niedlich ist das denn! Ich krieg mich gar nicht mehr ein. Das Bild ist Ostern entstanden, Mittlerweile wird das Baby den Quilt schon etwas besser ausfüllen.

Ich hatte ihn für die Kultürenausstellung des MMQ (Munich Modern Quilter) in der Stephanuskirche genäht. Die Aufgabe, die wir uns gestellt hatten war, einen Quilt nach einer Vorlage aus einem Film zu interpretieren. In der Mitte ist ein Paradies Tree – oder Tree of Life – und die Anregung dazu hatte ich bei "Alias Grace" bekommen, einer Miniserie bei Netflix. Ich hatte glaub ich schon davon erzählt. Nun freu ich mich, dass dieser Quilt hoffentlich ein Leben begleiten wird. So soll es sein!

Montag, 6. Juli 2020

"In allen vier Ecken …

… soll dein Glück drin stecken!" So lautet ein Poesiealbumspruch (Wer kennt denn heute noch ein Poesiealbum?) den wir uns als Kinder gern geschrieben haben. Mir kam er gestern in den Sinn, als ich in mein Zimmer trat und mich nicht entscheiden konnte ob ich zuerst nähen oder stricken wollte oder doch erst mal meinen Kaffee trinken oder in den Computer schauen wollte. Was für eine Glück, zwischen solchen Möglichkeiten wählen zu können!

Dann habe ich Lust bekommen mein Zimmer zu fotografieren und zu zeigen. Besonders aufgeräumt ist es nicht. Macht aber nichts, es sieht eben so aus, wie es immer aussieht und wie ich mich darin am wohlsten fühle.


Das ist mein Sofa mit meinem Strickzeug, einem Sweater, der wohl erst im Herbst zum Einsatz kommen wird. Allerdings dauert es auch noch ein bisschen, bis er fertig werden wird. Auf diesem Sofa tummeln sich am Wochenende immer Besucher. Mein Sohn, mein Mann finden es plötzlich gemütlicher, ihren Kaffee bei mir zu trinken. Das freut mich natürlich – meistens!


Vom Sofa aus schaue ich auf dieses Regal und die Leiter mit meinen letzten Projekten. Zuerst einmal zur Leiter. Darauf hängen, von unten genannt, mein Cornerstone Quilt, den ich noch nicht gezeigt habe und von dem man auch am wenigsten erkennen kann. Darüber der Shimmer Quilt und dann mein Meadowland. Darüber hängt das Top, an dem ich gerade arbeite. Dazu auch später mehr. Die beiden Taschen sind in ständigem Gebrauch, als Sport- oder Einkaufstaschen. Das Regal ist eigentlich eine Notlösung, denn hier soll noch ein Schrank hin. Allerdings will ich darum erst kümmern, wenn es wieder angenehmer möglich sein wird. Aber wohin pack ich dann die schwarzen Boxen, die voller Vlies und Stoff und anderer Notwendigkeiten sind? Zum Schluss die Plastikboxen ganz links: Darin sind meine fertigen Quilts. Ach eines noch: die kleine Keramiksammlung auf dem Regal besteht aus Mitbringseln aus den verschiedensten schönen Orten.


Mein Nähplatz! Mit Blick auf die Balkontür. Der Blick ist toll und das Licht perfekt. Der Balkon selbst ist allerdings nicht so spektakulär. Ausser wenn es aus allen Kübeln regnet, dann läuft er gern über. (Wir haben tatsächlich schon einmal die Wohnung unter uns geflutet!) Der Stuhl ist ein Bauhaus-Schätzchen, dass ich über Ebay ergattert habe. Ich liebe ihn sehr! Mein Tisch ist riesengroß und bietet Platz sogar zum quilten richtig großer Quilts. Im Vordergrund mein etwas grätziges Bügelbrett. (Warum müssen diese Überzüge immer so hässlich sein?) Aber der Aufbau ist natürlich genial: Aufstehen, umdrehen, bügeln. Besser geht's kaum!


Jetzt wird es wieder gemütlich. Mein Gästebett oder auch mein Bett, wenn es mir gerade gut gefällt etwas für mich zu sein (oder um abends noch eine Netflix-Serie zu schauen, die außer mir sonst niemand gut findet!) Darauf ein Quilt nach einer Denyse Schmidt-Anleitung genäht und von Carmit gequiltet, die ich von den MMQ (MunichModernQuilter) kenne. Ich liebe diesen Quilt und das dazu passende Kissen, das ich in einem Kurs mir Eva  Steiner genäht habe ohne zu ahnen, wie toll das zusammenpassen wird. Das kleine Log Cabin Kissen ist einfach zum in den Rücken knautschen da, wenn es noch bequemer werden muss. Der Quilt an der Wand ist mein erster BeeGermany Quilt und mir besonders lieb und teuer!


Und hier noch ein Blick auf mein Raumtrenner-Regal mit meinen Stöffchen und Büchern. Dazu sieht man auch noch meinen Sessel mit einem Kissen, das in der nächsten Woche zu meiner Tochter wandern wird. Irgendwo gibt es ein Bermudadreieck, in dem in unregelmäßigen aber zuverlässigen Abständen meine Kissen verschwinden. Ich werde wohl bald wieder neue nähen müssen. 

Hier endet mein kleiner Zimmerrundgang. Könnt ihr verstehen, wie gut es mir darin geht? Ich freue mich auf jeden Fall schon wieder auf das nächste Wochenende!