Donnerstag, 12. Juni 2014

Von Pilgern und Pilgern

Seit wir unterwegs sind, sind wir immer wieder mal anderen Pilgern begegnet. Solchen, die selbst auf dem Münchner Jakobsweg unterwegs sind, oder denen, die schon in Santigo gewesen sind. Diese letzten sind immer die netten und hilfsbereiten - und zwar im vornherein, bevor du noch nach Hilfe gefragt hast. Immer bekommt man eine gute Geschichte zu hören. Von Zeiten, in denen man für 120 Mark durch Spanien reisen konnte und das Bier 40 Pfennige gekostet hat. Oder von Pilgerreisen durch die Schweiz oder mehrfachen Reisen bis Finis Terre. Bei diesen Gesprächen kann es passieren, dass man sich als Teil einer grossen Idee fühlt. Das man im Kontakt mit fremden Menschen das Gefühl von Zusammengehörigkeit bekommt. Kann ich erklären was ich meine?
Die Pilger, die mit dir zusammen unterwegs sind, pilgern allein oder mit Hund. Als Paar in allen Variationen: Freunde, Eheleute, Lebensabschnittspaare oder Mama mit Kind, so wie wir es machen. Wir haben festgestellt, es gibt die Puristen oder die Individualisten. Die Puristen pilgern den Weg wie geplant und ausgeschildert, denn nur so "darf" man sich am Ende eines Tages einen Stempel in den Pass drücken.
Die Individualisten nehmen es ein bisschen lockerer. Es muss nicht immer die "Stammstrecke" sein. Man kann auch mal den Plan ändern und wenn man k.o. ist, ist auch per Anhalter okay. Man ahnt es schon, wir gehören zur letzten Gruppe.

1 Kommentar:

  1. Finde ich gut, wie ihr es haltet! Dieser Puristen sind mir suspekt - die sehen die Welt nicht rechts und nicht links, weil sie sich streng irgendwelchen Normen unterwerfen und sich dabei ganz großartig fühlen, aber selbst Pilgern ist nicht nur Schwarz oder Weiss.... Kann mir vorstellen, wie toll das sein muss, wenn man sich als Teil so einer Gemeinschaft fühlt - vermutlich gibt es auch den Impuls, mehr pilgern zu wollen! Irgendwann bekommen wir bestimmt einen Bericht über euren Weg in Spanien ;-)

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